Ein Besuch bei Lettlands NichtbürgerInnen

Der Fokus der allgemeinen Besorgnis hier in Deutschland - und in vielen Teilen Europas ebenso - liegt zur Zeit auf der Euro-, Finanz- oder Schuldenkrise. Sicher ist das mit großer Berechtigung so. Dass andere, substanziell nicht weniger drängende Schieflagen und Grauzonen in Europa vorhanden sind, wird gern ein wenig ins Niemandsland der Bedeutungslosigkeit geschoben. 

Über die Wertekrise, die schleichend durch Europa wabert, wird kaum berichtet. Hier mal ein Häppchen ungarische Pressegesetze, dort ein Spießchen Roma-Diskriminierung in Frankreich, kaum mehr. Antipasti der vermeintlich großen Politik.
Die europäischen Institutionen - Lettland ist Vollmitglied der EU - stören sich nicht ernsthaft daran, dass in Lettland, also mitten in Europa, unbeachtet Menschen zweiter Klasse leben. Es gibt einen Namen für die ganz offiziell diskriminierte Minderheit der „ethnischen Russen“ Lettlands: Sie sind Nichtbürger.

AWC Deutschland e.V. ist vor einiger Zeit durch persönliche Kontakte mit den Zuständen in Lettland konfrontiert worden. Diese Kontakte haben sich vertieft, als die 1. Vorsitzende kürzlich einer Einladung nach Lettland gefolgt ist. Die zahlreichen Gespräche in Riga haben in ihr die Überzeugung entwickelt, dass hier dringender Bedarf an Öffentlichkeits- und Versöhnungsarbeit besteht.

Ihre Eindrücke von dem schwelenden Chaos einerseits und den tapferen Initiativen einzelner Personen und Gruppen andererseits sind im Artikel unten zusammengefasst.

> Artikel zur Situation in Lettland  [PDF, 17 Seiten]

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