Till Bastian / Gregor Lang-Wojtasik: "Das Erbe des Erasmus" ist Mitte Oktober erschienen
Das Ambiente
Heute wie vor 500 Jahren scheint Erasmus von Rotterdam im Schatten des „Giganten“ Luther zu stehen, dessen Thesenanschlag in Wittenberg im Jahre 1517 als Beginn der Reformation gesehen wird1. Die Festreden, Vorlesungsreihen, Kolloquien, Gottesdienste, Konzerte, Filme, TV-Beiträge, Fan-Artikel zu Luther, wer könnte sie zählen?
Spärlich, ja kläglich dagegen fiel das Gedenken an Erasmus aus, an den Mann ohne Lobby, der im selben Jahr 1517 seine brillante pazifistische „Klage des Friedens“ (Querela Pacis) veröffentlichte. Darin trägt eine allegorische Figur, die römische Göttin Pax, ihre Wehklage darüber vor, dass sie heimatlos, nirgendwo auf der Erde willkommen ist. Die Schrift skizziert eine modern anmutende Anthropologie des Erasmus und zugleich die Vision einer Welt, die auf Frieden, auf Harmonie aus Nächstenliebe und auf einen universalen Humanismus gegründet ist.
Und doch haben im Laufe des Jahres 2017 tapfere Wenige in Vorträgen, Seminaren und in einer kleinen Ausstellung an den potentiell bahnbrechend pazifistischen Ansatz der „Klage“ des Erasmus erinnert2. Eine schweizerische Stimme spricht sogar vom „Erasmusjahr 2017“3. Allen angetan hatte es dabei das eindeutige Wort des Erasmus in seiner Friedensschrift:
„Kaum kann je ein Friede so ungerecht sein, dass er nicht besser wäre als selbst der gerechteste Krieg."
Das Buch
In dieser Situation ist es umso bemerkenswerter, dass die Autoren Till Bastian und Gregor Lang-Wojtasik in ihrem Buch „Das Erbe des Erasmus“ nicht nur den Pazifisten Erasmus würdigen, sondern auch den Weltbürger Erasmus entdecken und sein humanistisches Weltbürgertum erklären.
Der schmale Band unternimmt den gelungenen Versuch, auf kleinem Raum verschiedene Aspekte zu Erasmus zusammenzutragen. Die Beiträge sind jeweils einem der beiden Autoren bzw. beiden zugeordnet.
ISBN 978-3-86281-117-5 (EUR 13,80)
oder im Shop des Verlags .
Heute wie vor 500 Jahren scheint Erasmus von Rotterdam im Schatten des „Giganten“ Luther zu stehen, dessen Thesenanschlag in Wittenberg im Jahre 1517 als Beginn der Reformation gesehen wird1. Die Festreden, Vorlesungsreihen, Kolloquien, Gottesdienste, Konzerte, Filme, TV-Beiträge, Fan-Artikel zu Luther, wer könnte sie zählen?
Spärlich, ja kläglich dagegen fiel das Gedenken an Erasmus aus, an den Mann ohne Lobby, der im selben Jahr 1517 seine brillante pazifistische „Klage des Friedens“ (Querela Pacis) veröffentlichte. Darin trägt eine allegorische Figur, die römische Göttin Pax, ihre Wehklage darüber vor, dass sie heimatlos, nirgendwo auf der Erde willkommen ist. Die Schrift skizziert eine modern anmutende Anthropologie des Erasmus und zugleich die Vision einer Welt, die auf Frieden, auf Harmonie aus Nächstenliebe und auf einen universalen Humanismus gegründet ist.
Und doch haben im Laufe des Jahres 2017 tapfere Wenige in Vorträgen, Seminaren und in einer kleinen Ausstellung an den potentiell bahnbrechend pazifistischen Ansatz der „Klage“ des Erasmus erinnert2. Eine schweizerische Stimme spricht sogar vom „Erasmusjahr 2017“3. Allen angetan hatte es dabei das eindeutige Wort des Erasmus in seiner Friedensschrift:
„Kaum kann je ein Friede so ungerecht sein, dass er nicht besser wäre als selbst der gerechteste Krieg."
Grafik: Verlag Klemm u. Oelschläger |
In dieser Situation ist es umso bemerkenswerter, dass die Autoren Till Bastian und Gregor Lang-Wojtasik in ihrem Buch „Das Erbe des Erasmus“ nicht nur den Pazifisten Erasmus würdigen, sondern auch den Weltbürger Erasmus entdecken und sein humanistisches Weltbürgertum erklären.
Der schmale Band unternimmt den gelungenen Versuch, auf kleinem Raum verschiedene Aspekte zu Erasmus zusammenzutragen. Die Beiträge sind jeweils einem der beiden Autoren bzw. beiden zugeordnet.
1.Der pazifistische Kosmopolitismus des Erasmus wird in unsere Zeit hereingeholt und zum Überlebenskonzept der Menschheit hin aktualisiert.
2. Eine kurze Nacherzählung bzw. Neuerzählung der Klage der antiken Friedensgöttin nennt als hauptsächliche Ursachen der Friedlosigkeit unserer Welt heute den unzähmbaren Eigennutz und das Nicht-wahr-haben-Wollen des Zustands unserer Welt.Das Buch ist im Buchhandel erhältlich:
3. Ein erziehungswissenschaftlicher Artikel zur Transformative World Citizenship Education eröffnet im Rückgriff auf Erasmus, Gandhi und Freire einen radikal zukunftsweisenden Horizont für Lehrende wie Lernende.
4. Ihre Frage: „Ist die Menschheit noch zu retten?“ beantworten die Autoren in 12 „perspektivischen Thesen“, die alle Erasmus in verschiedener Hinsicht verpflichtet sind.
ISBN 978-3-86281-117-5 (EUR 13,80)
oder im Shop des Verlags .
Anmerkungen: