Reuven Moskovitz schreibt an die Deutschen

 

Einen offenen Brief hat Reuven Moskovitz, der bekannte und vielfach ausgezeichnete israelische Historiker und Mitbegründer des Friedensdorfes Neve Shalom/Wahat Salam in Israel, vor wenigen Tagen an die deutsche Öffentlichkeit gerichtet. Sein Text berührt und macht nachdenklich.

Reuven Moskovitz zieht eine Bilanz seiner inneren Entwicklung als Zeitzeuge. Der 83-jährige, der es nicht mag, als Holocaust-Überlebender bezeichnet zu werden, ist ein leidenschaftlicher Verfechter der Versöhnung und des Verzeihens. Er stützt sich bei dieser Überzeugung auf die religiöse Tradition des Judentums, das einen in erster Linie verzeihenden Gott verehre.
Reuven Moskovitz sieht es aber auch als seine Aufgabe an, den Deutschen die Augen über die israelische Politik zu öffnen, die keine Friedenspolitik sei. Zudem möchte er den Deutschen vermitteln, dass sie keine historisch begründete Verpflichtung haben, die israelische Politik in Schutz zu nehmen, wenn diese nicht „mit dem humanistischen, demokratischen und christlichen Glauben vereinbar ist“.
Er appelliert an Schulen, Akademien, Gemeinden und andere Bildungsinstitutionen, ihn und andere Zeitzeugen einzuladen, „um neue Perspektiven für Frieden und friedliches Zusammenleben aufzuzeigen“. 

Seine Bereitschaft, sich selbst immer noch aktiv zu engagieren, und sein unermüdliches, leidenschaftliches Eintreten für seine Ziele verdienen mehr als Respekt. An Reuven Moskovitz kann man nur mit Bewunderung und tiefer Zuneigung denken.

> Wortlaut des Briefes

 

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