Offener Brief zum geplanten Auftritt Barack Obamas beim Evangelischen Kirchentag in Berlin

Dem Diplom-Mathematiker und Informatiker Wolf Göhring, der sich jahrzehntelang dafür engagiert hat, dass seine Wissenschaft nicht vom Militär vereinnahmt wird, ist vor wenigen Tagen der Kragen geplatzt.

 Barack Obama 2012 - Official White House Photo by Pete Souza

Aus den Hörfunknachrichten und aus der Frankfurter Rundschau1 hatte er erfahren, dass Obama zu einer Podiumsdiskussion auf dem Evangelischen Kirchentag (24. bis 28. Mai 2017) kommen werde.
Beim Bonner Ostermarsch war Obamas vorgesehener Auftritt noch kein besonderes Thema. Ein paar Gespräche mit einigen Bekannten aber ließen in Wolf Göhring den Gedanken keimen, einen offenen und deutlich kritischen Brief an einen „Zuständigen“ bei der Evangelischen Kirche in Deutschland zu richten.

Ganz sicher ist Wolf Göhring nicht allein mit seinem Unbehagen, dass Obama ein „Highlight“ bei einem Kirchentag sein könnte. Wo Kirchentage ja immer auch einen gesamtgesellschaftlichen Anspruch erheben. Der Mainstream in den Medien und in der Evangelischen Kirche kann offenbar gut damit leben, dass die friedensnobelpreisbewehrte Lichtgestalt Obama z.B. gut 500 mörderische Drohneneinsätze2 auf ihr möglicherweise vorhandenes Gewissen geladen hat, - um nur eines der Verbrechen zu nennen, die große Teile der Weltgesellschaft wohlwollend akzeptierten. 
Im Übrigen findet Bischof Bedford-Strohm, zur Zeit der wichtigste Sprecher der evangelischen Christen in Deutschland, Obamas Handeln sei: „…auch sehr stark begründet im christlichen Glauben“3
Wolf Göhrings Kritik an dieser Einladung sollte gehört und richtig verstanden werden. Verstanden als Anstoß dazu, in unserer Gesellschaft stärker über Wahrhaftigkeit und Redlichkeit nachzudenken. Verbunden mit der Hoffnung, dass in Berlin das eine oder andere Plakat hochgehalten wird:
Obama not welcome.


 

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