2. Februar:


Kinder und Jugendliche als Soldaten in einen Krieg oder in eine sog. bewaffnete Auseinandersetzung zu schicken, ist ein grässliches Verbrechen. Und doch ist dieses Verbrechen noch längst nicht ausgemerzt. Im Gegenteil, es wird weitgehend totgeschwiegen und auf der politischen Ebene unternimmt kaum jemand ernsthaft etwas dagegen. Man schätzt, dass zur Zeit weltweit 250.000 Kinder und Jugendliche als Soldaten eingesetzt sind. In dieser Zahl sind diejenigen Menschen nicht enthalten, die einmal Kindersoldaten waren, überlebt haben und jetzt ein in aller Regel  problematisches, oft gescheitertes Leben leben.

Ein Bündnis von zwölf zivilgesellschaftlichen und kirchlichen Organisationen erhebt als „Deutsches Bündnis Kindersoldaten“ hier in Deutschland seine Stimme gegen diesen Schandfleck der Kultur und der Zivilisation. Unter anderem macht das Bündnis jährlich am 12. Februar, dem Internationalen Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten auf das Schicksal dieser geschundenen Kinder aufmerksam. Der Tag wird international auch als RED HAND DAY begangen.

Besonders ärgerlich ist in diesem Zusammenhang, dass Deutschland nach Auffassung des Bündnisses „seine Verpflichtungen zum Thema Kindersoldaten und die abschließenden Empfehlungen des UN-Ausschusses ... nach wie vor unzureichend umsetzt“ und 17-jährige zur Bundeswehr rekrutiert und gezielt bei Jugendlichen für den Soldatenberuf wirbt.

Die wichtigsten Forderungen des Bündnisses sind:
1. »Straight 18« - nicht unter 18
2. Bestrafung der Verantwortlichen
3. Versorgung, Schutz und Hilfe für geflohene Kindersoldaten
4. Gewährung von politischem Asyl
5. Stopp von Waffenexporten
6. Mehr Geld für Kindersoldaten-Hilfsprogramme


AWC Deutschland e.V. stellt sich solidarisch an die Seite des Deutschen Bündnis Kindersoldaten. Durch die Unterstützung einer kleinen selbständigen Schule in einem der Elendsviertel von Monrovia richtet AWC Deutschland den Blick immer wieder nach Liberia, wo in 14 Jahren Bürgerkriegen Kinder aufs Grausamste als Soldatinnen und Soldaten missbraucht wurden. Die 1. Vorsitzende von AWC Deutschland e.V. hat zum RED HAND DAY 2014 einen fiktiven Brief an einen Kindersoldaten geschrieben, dem sie bei einem Besuch in der Schule in Monrovia begegnet ist. Der Brief hat in der örtlichen Presse in Überlingen, dem Sitz von AWC Deutschland e.V., ein Echo gefunden.
Der fiktive Brief ist ein Beitrag zur Arbeit gegen das schändlichste Verbrechen gegen die Menschheit: Kinder zu Soldaten zu machen.


Zum Weiterlesen:

>  Fiktiver Brief an einen Kindersoldaten in Liberia  [I. Schittich]
Presseartikel zum RED HAND DAY [Südkurier, 12.02.2014]
red hand day
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