Linus T. Gedeo drei Wochen in Deutschland

Im April 2009 hatte die 1. Vorsitzende von AWC Deutschland das Jugendbildungszentrum CYE (Center for Youth Empowerment) in Gardnersville, einem der Armenviertel von Monrovia, Liberia besucht. Zu einem dreiwöchigen Gegenbesuch kam Linus T. Gedeo, der Leiter von CYE, im Mai nach Deutschland.
Die lange Tradition der persönlichen, direkten Kontakte von Mitgliedern und Freundinnen von AWC Deutschland e.V. zum Jugendbildungszentrum CYE - zuerst im Flüchtlingslager in Ghana, dann in Liberia - wurde durch diesen Besuch von Linus abgerundet. 
 

Linus Bild: awc_ks
     
Linus hat viel erlebt in den drei Wochen, manches von ihm so Erwartete, manches Unfassbare. Auch dazu finden sich ein paar Gedanken im Text „Afrika, Liberia und CYE“, der unten als Link angezeigt ist. 
Seine „Heimat“ in Deutschland war Billafingen im Bodenseehinterland, wo seine Gastgeberfamilie wohnt. Von dort aus unternahm er, meist zusammen mit seinen Gastgebern, längere und kürzere Reisen, um über CYE zu informieren, um selbst Eindrücke zu sammeln, um Mitglieder von AWC Deutschland zu treffen.

Markante Stationen in der engeren Umgebung waren ein für Gäste offener Begrüßungsabend in Überlingen und das Zusammentreffen mit Schülerinnen und Schülern der Realschule Pfullendorf und eines Beruflichen Gymnasium in Sigmaringen.

Einer der gastgebenden Lehrer, Jürgen Dornis, gegenüber der Redaktion dieser Website: 
„Bei den Schülerinnen und Schülern war eine deutliche Betroffenheit darüber zu spüren, dass jemand aus einem anderen Teil der Welt ihnen zeigt, welche Chancen sie hier in Deutschland haben und sie auffordert, diese zu nutzen. Die Hilfe für CYE ist keine Einbahnstraße von hier in Richtung Afrika, Linus hat uns etwas ganz wertvolles Immaterielles mitgebracht. So betroffen habe ich meine Schülerinnen und Schüler bisher nie erlebt.“

Die Begegnungen am Bodensee schlossen neben privaten Einladungen auch einen Besuch im Kindergarten in Billafingen ein. Linus genoss die offene und unbeschwerte Art der Kinder, die ihm eifrig Fragen stellten, mit ihm lachten und fröhlich waren. 
Ein Abend in der evangelischen Kirchengemeinde in Immenstaad zum Thema „Bildung ist ihre Chance“ zeigte den Zuhörerinnen und Zuhörern eindringlich, wie wichtig das für uns oft so selbstverständliche Gut „Bildung“ für ein zumindest anflugsweise gelingendes Leben in Liberia wäre. 
Unmittelbar vor dieser Veranstaltung hatte Linus Gelegenheit, in der regionalen Presse auf „sein“ CYE und auf das aktuelle Projekt der Einstellung und Bezahlung ausgebildeter Lehrkräfte aufmerksam zu machen. Der Presseartikel ist unten als Link bereitgestellt.

Zwei längere Reisen führten Linus nach Köln und Innsbruck. In Köln gab es beim Forum Ziviler Friedensdienst e.V. ein herzliches Willkommen und ein ausführliches Gespräch mit der Leiterin der Akademie für Konflikttransformation, Susanne Luithlen, und der pädagogischen Referentin Brigitte Ehrich. Im Fokus des Gesprächs standen die vielfältigen Bemühungen um Versöhnung der verschiedenen Gruppen und Ethnien innerhalb der liberianischen Gesellschaft. Die Thematik der Versöhnung berührt sich eng mit dem Aufgabengebiet der Akademie.


Intensiver Gedankenaustausch in Köln  
Bild: awc_ks
       

         
In Innsbruck hatte Annette Guba, die bis vor kurzem selbst zu einem größeren Forschungsvorhaben vier Monate in Monrovia war, einen Informationsabend im Nähcafé „Nadelöhr“ vorbereitet. Auf der äußerst gut besuchten Veranstaltung stellte Annette die geplante Zusammenarbeit der Innsbrucker Einrichtung mit dem Nähprojekt beim Jugendbildungszentrum CYE vor. Die Ausbildung von Näherinnen bei CYE stellt eine wichtige und sinnvolle Komponente der Förderung von Mädchen und Frauen dar. Deren soziale Lage ist im bürgerkriegszerstörten Land Liberia im Allgemeinen besonders desolat.

Nähcafé Innsbruck                                                 Bild: awc_ks
Zusammen mit Linus entwickelten Spenderinnen und Spender und Mitglieder von AWC Deutschland das Projekt der „Beteiligung an der Bezahlung ausgebildeter Lehrerinnen und Lehrer“. Linus konnte seine Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner davon überzeugen, dass nur die Einstellung ausgebildeter Lehrkräfte die Qualität des Unterrichts bei CYE sichern und den Kindern und Jugendlichen echte Zukunftsperspektiven eröffnen kann. Die Einstellung ausgebildeter Lehrkräfte habe erste Priorität vor allen anderen, auch dringenden Plänen.

Eine Kurzinformation und organisatorische Hinweise zum Finanzierungsprojekts sind unten über Links erreichbar.

Das Finanzierungsprojekt ist viel versprechend angelaufen. Die Einstellung einer kleinen Zahl ausgebildeter Lehrkräfte kann jetzt schon von Linus und seinem Schulbeirat in Angriff genommen werden. Das Finanzierungsprojekt ist auf Kontinuität angelegt, d.h. die Spenderinnen und Spender werden gebeten, sich in der Regel auf eine Unterstützung in den nächsten drei bis fünf Jahren einzustellen. Dies erklärt sich aus der Überlegung, dass nur die Kontinuität der Unterstützung den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrerinnen und Lehrern echte Perspektiven und eine verlässliche Planungssicherheit vermitteln kann.

Anmerkung: Die Reise und der Aufenthalt von Linus wurden privat finanziert. Mittel des Vereins bzw. Mittel aus Spenden wurden nicht in Anspruch genommen.

> Presseartikel zum Besuch von Linus (Südkurier vom 23.05.2013)
Kurzinformation zum Projekt: "Beteiligung an der Bezahlung ausgebildeter Lehrerinnen und Lehrer"
Organisatorische Hinweise zum Projekt
Artikel:  „Afrika, Liberia und CYE“ (Ingrid Schittich)
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