Ein Programm der Regionalgruppe (RG) Freiburg zum Weltbürgertum

In zweimonatlichen Abständen lädt die RG Freiburg Mitglieder und Gäste zu Gesprächsrunden ein, die jeweils thematisch klar umrissen und gleichzeitig auf das Weltbürgertum bezogen sind. Die Reihe läuft seit Dezember 2018 - sozusagen open end.
Die zweimonatlich stattfindenden Gespräche bieten Gelegenheit zum fundierten Gedankenaustausch in einer zum Mitdenken und Mitreden einladenden Atmosphäre.
Sie finden in der Regel von 10 bis 12 Uhr in der Wannerstr. 33 in Freiburg in Räumen des Quartierstreff–Bauverein Breisgau e.V. statt.

Ein Beispiel:
Am Samstag, den 1. Juni, war das Thema:

„Nationalstaaten – wie sie wurden, was sie mit uns machen“

auf dem Programm. Die AWC-Mitglieder Bernd Laserstein und Klaus Schittich hielten Impulsreferate, die pointiert verschiedene Aspekte des Themas herausstellten.
 
                                                                                                                    Grafik: pixabay
 
Bernd Laserstein skizzierte – im Vortrag weit über sein Manuskript1hinausgehend – eine knappe Geschichte der Nationalstaaten, hauptsächlich derjenigen europäischer Prägung.
Bei aller Knappheit gelang es Bernd Laserstein, seinem Thema spannende, das Paradoxe berührende Aspekte abzugewinnen. So war den wenigsten geläufig, dass Rousseaus Modell eines Gesellschaftsvertrags auch den Umstand einschließt, „dass, wer immer sich weigert, dem Gemeinwillen zu folgen, von der gesamten Körperschaft dazu gezwungen wird, was nichts anderes heißt, als dass man ihn zwingt, frei zu sein.“

An dieser Stelle konnte Klaus Schittich mit seinem Kurzvortrag2 gedanklich nahtlos anschließen. Er stellte, bewusst zuspitzend, das Staatsbürger-Sein in Frage bzw. wertete die Staatsbürgerschaft als dubioses „soziales Konstrukt“, das den Grundeigenschaften eines Vertrags in keiner Weise entspricht, den Menschen wohl aber etliche Unzumutbarkeiten einbringt. Die größte Unzumutbarkeit sieht Klaus Schittich in der immer noch wie selbstverständlich gehandelten „Pflicht“, Gesundheit und Leben in einem Krieg für ein „Vaterland“ zu riskieren.

Interessentinnen und Interessenten und Mitglieder waren schon vor der Matinee mit dem Lied „Grenzen“3 der Berliner Liedermacherin und Sängerin DOTA vertraut gemacht worden. Zitate aus ihrem Lied und O-Töne entführten die Gesprächsrunde  nochmals in die künstlerische Gestaltung der Utopie einer kosmopolitischen Anarchie. In diesem erdachten politischen Raum würden dann u.a.  – in Dota Kehrs unverwechselbar zarter und zugleich entschiedener Sprache  – die Grenzen der Menschen geschützt, nicht die Grenzen der Staaten.

Anmerkungen:

1) > Kurzreferat [B. Laserstein]
2) > Kurzreferat [K. Schittich]
3) > DOTA: "Grenzen", Lied (2015) [Youtube]

Tipp: Wer aus dem Freiburger Raum zu den weiteren Matinee-Terminen eingeladen werden möchte, schreibt den Leuten dort einfach eine E-mail: freiburg[at]worldcitizens.de. Der nächste Termin ist übrigens  der 21. September.
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