Flaggentag am 8. Juli
Bei den vielen Rathäusern, die am 8. Juli in Deutschland "Flagge zeigten" – die Friedensbewegung spricht von über 300 – war auch die alte Verwaltungszentrale der Breisgau-Metropole Freiburg. Die Rede ist von der Flagge der Mayors for Peace1 - der Bürgermeister/-innen für den Frieden.
Am alten Rathaus Freiburg Bild: Markus Weber
Mit Resolutionen, Informationsblättern, Unterschriftenlisten, einer Bombenattrappe, Lautsprecherdurchsagen und vielen persönlichen Gesprächen versuchten Mitarbeiter/-innen von neun Freiburger Vereinen und Initiativen2 mit gutem Erfolg die Aufmerksamkeit der Passanten auf ihre hauptsächlichen Forderungen zu lenken:
• Die sofortige Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrages von 2017
• Den Verzicht auf neue atomare Trägerflugzeuge
• Den Abzug der Atomwaffen aus Büchel
Bild: Markus Weber |
Bild: Klaus Schittich |
Nachdenkliches Erstaunen erregte dabei vor allem die Presseerklärung3 von Greenpeace vom Vortag, die vor dem Rathaus verlesen wurde. Im Mittelpunkt dieser Erklärung steht eine wissenschaftlich begründete Umfrage, die auf drastische Weise deutlich macht, welche erhebliche Kluft in der Frage der Atomwaffen zwischen der Bundesregierung und der Bevölkerung klafft:
Die Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrags durch die deutsche Bundesregierung befürworten 92 Prozent aller Bundesbürgerinnen und Bundesbürger.Ein still gehaltener Skandal im Land, zu dem die Friedensbewegung in Deutschland weiterhin laut werden wird, spätestens wieder zu den Gedenktagen an Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August.
Der Freiburger Oberbügermeister übrigens ward an "seinem" Flaggentag weder vor/nach noch während der Veranstaltung gesehen.
1) Mayors for Peace [Wikipedia, deutsch]
2) Aufruf Freiburger Vereine und Initiativen zum Flaggentag
[Die AWC-Webredaktion dankt den Freundinnen und Freunden von Greenpeace in Hamburg dafür, dass sie uns die Presseerklärung als Pdf zur Verfügung stellten.]