Pax Christi startet Aktion gegen unklare Waren-Deklaration
Prof. Dr. Rolf Verleger (Mitglied im Direktorium des Zentralrats der Juden in Deutschland 2006-2009) verdanken wir den Hinweis auf die am 22. Mai gestartete Aktion von Pax Christi, deren Mitinitiator Prof. Rolf Verleger ist:
„Besatzung schmeckt bitter“.
Die katholische Friedensorganisation Pax Christi fordert die eindeutige Kennzeichnung von Waren aus israelischen sog. Siedlungsgebieten.
Die Nahostkommission von Pax Christi empfiehlt mit kritischem Blick auf die derzeit bestehende Deklarierungspraxis unumwunden den Kaufverzicht von Waren mit der häufig irreführenden Herkunftsbezeichnung „Israel“. Zur Erklärung der Aktion schreibt Pax Christi:
„Der Aktion „Besatzung schmeckt bitter“ geht es um die Achtung geltender Menschen- und Völkerrechtsstandards. Wer im Laden vor Waren steht, die möglicherweise aus den völkerrechtswidrigen Siedlungen kommen, ohne dass dies kenntlich wäre, hat die Wahl, diese Produkte zu kaufen oder auf ihren Kauf zu verzichten. Der Verzicht auf den Kauf von Siedlungsprodukten ist für uns eine Form von kritischem Konsum: Es geht uns darum, die individuelle Kaufentscheidung im Einklang mit geltenden Menschen- und Völkerrechtsstandards zu treffen.“
Die Aktion steht im Kontext weltweiter Versuche, zu einem bewussten und kritischen Kaufverhalten gegenüber Waren aus den völkerrechtswirigen israelischen "Siedlungen" in Palästina aufzufordern. So hatte Peter Beinart in der New York Times vom 18.3. zum Boykott von israelischen Siedlungsprodukten aufgerufen, um Israel zur Änderung seiner politischen Ziele zu bringen.
Bekannt ist auch, dass die britische Supermarktkette coop wegweisend alle Handelskontakte zu Lieferanten abgebrochen hat, die Produkte exportieren, die in den "Siedlungen" der Westbank hergestellt wurden.
Und weiter ist hier das Verhalten des dänischen Außenminister Villy Sovndal bemerkenswert, der plant, den Supermärkten seines Landes zu gestatten, Produkte aus Westbank-"Siedlungen" mit einem besonderen Etikett zu versehen, wie u.a. auch „Welt Online“ gestern berichtete.
> Wortlaut der Pressemitteilung zur Aktion
> Presseartikel zum dänischen Vorschlag