Atomwaffenverbotsvertrag tritt am 22. Januar 2021 in Kraft
Mit Honduras ratifizierte kürzlich der letzte zum Inkrafttreten benötigten 50 Staaten diesen Vertrag über jedes Verbot des Einsatzes, des Besitzes oder der Entwicklung atomarer Waffen. Die Atommächte und die Bundesregierung weigern sich, dem Vertrag beizutreten, da die sogenannte „atomare Teilhabe“ unbedingt nötig sei, um z.B. Russland an einem Einmarsch in die EU zu hindern. Dieses strategische Relikt aus dem Kalten Krieg gehört zum gegenwärtigen sicherheitspolitischen Plan der Bundesregierung.
Experten, wie der renommierte Friedensforscher Hans Kristensen (Direktor des Nuclear Information Projects der Federation of American Scientists), zweifeln stark an diesem Vorgehen. Es bleibt somit nur zu hoffen, dass die Bundesregierung als Sprecherin der selbsternannten Friedensnation Deutschland (Grundgesetz Artikel I, Absatz 2) diesen bellizistischen Kurs schnellstmöglich ändert, damit „das weiche Wasser in Bewegung mit der Zeit den mächtigen Stein besiegt. Du verstehst, das Harte unterliegt“1.
Dr. Till Bastian, erster Vorsitzender von AWC Deutschland e.V., fordert in einem öffentlichen Schreiben einen sofortigen Stopp der Strategie der „nuklearen Teilhabe“ sowie den Abzug sämtlicher Atomwaffen aus Deutschland (s.u. „Zum Weiterlesen“).
Das beigefügte Bild zeigt übrigens das zerstörte Hiroshima nach Ende des Zweiten Weltkriegs – es steht heute auch stellvertretend für viele Regionen und Städte in Syrien, Afghanistan, Jemen oder Bergkarabach.
„Das Heldenhafte ist seit langem unter die Räuber gegangen“3. Es bleibt nur zu hoffen, dass das Heldenhafte unter die Vernünftigen zurückkehren kann und sich Franz Alt irrt. Dies kann jedoch nur mit einem radikalen Kurswechsel in der Außen-, Wirtschafts-, und „Verteidigungspolitik“ vonstatten gehen.
Die zweite Vorsitzende von AWC Deutschland e.V., Brigitte Ehrich, macht auf einen bundesweiten Aktionstag am 05. Dezember aufmerksam, an dem weite Teile der Zivilgesellschaft durch vielfältige Aktionen energisch gegen die Erhöhung des Wehretats eintreten werden: https://www.friedenskooperative.de/sondernewsletter-abruesten-17-11-2020 .
Anmerkungen: