Bild: freepik.com

Was anderen an uns auffällt


Für alle, die gern etwas von fremden Ländern sehen, die den Duft der “otherness“ schnuppern möchten, ist das digitale, globale Bilderbuch der Nachrichten-Agentur Reuters1 ein besonderes Erlebnis. Reuters, eine der weltweit größten Agenturen, legt mit dieser Galerie eine optische Bilanz des Jahres 2024 vor. 

Die opulente Sammlung trägt den Titel: „One Country, one picture, one year."2
Die Methode: Jedes Land, über das Reuters im Laufe des Jahres berichtet hat, wird in einem Bild porträtiert. Wie Reuters schreibt: “captured in just one image“, übersetzt etwa: „eingefangen in einem einzigen Bild“. Gezeigt werden 125 Fotos zu Ländern, die von Afghanistan bis Zimbabwe reichen, rund um den Globus verteilt. Bilder, die eine schier unendliche Vielfalt an Themen, an Ereignissen, an Stimmungen, an Landschaften, an Menschen widerspiegeln. Brillante Fotokunst.  

Und Deutschland?  Das unsere Republik kennzeichnende Bild3 steht zwischen Georgien und Ghana, als Nummer 37 von 125  [Hinweis: das Bild öffnet sich nach wenigen Sekunden]. Die Bildunterschrift sagt übersetzt etwa: „Die Parteivorsitzenden der Alternative für Deutschland, Alice Weidel und Tino Chrupalla, reagieren nach Schließung der Wahllokale auf die Ergebnisse der Wahlen zum Europäischen Parlament in Berlin, Deutschland, am 9. Juni. REUTERS/Annegret Hilse“.

Und jetzt? Guter Rat teuer? 
Uns scheint nur zu bleiben: Zur Kenntnis nehmen, aushalten. Auch wenn es nicht einfach ist. Da helfen keine klugen Kommentare, keine Eingaben, keine voluminösen Unterschriftenlisten. Das Bild ist eine Realität, die schlicht bedeutet: So sehen uns andere zum Jahresende 2024. Die Kriterien für die Auswahl der Bilder bleiben dabei das Geheimnis eines Teams bei Reuters. 

Wie es scheint, hat niemand in der deutschen Medienlandschaft dieses Angebot von Reuters angenommen bzw. darüber berichtet oder es kommentiert.  Könnte es sein, dass die Medien dabei einer unsäglich gefährlichen politischen Strategie Vorschub leisten? Einer Strategie, die eigentlich keine ist, weil in ihr Arroganz, Faulheit und Feigheit eine Allianz bilden? Die Arroganz von Politikerinnen und Politikern, sich als einzige rechtmäßige Akteure in der Politik der BRD zu definieren, die Faulheit, sich inhaltlich konsequent und unerbittlich mit der AfD auseinanderzusetzen und schließlich die Feigheit, einmal ihre wohlige, diätenschwangere Blase zu verlassen und sich auf eine vehemente Auseinandersetzung einzulassen, die dringend geboten ist.

  
07.01.2025
k.sch.

Anmerkungen

1 https://de.wikipedia.org/wiki/Reuters [aufgerufen am 07.01.2025]
2 https://www.reuters.com/pictures/one-country-one-picture-one-year-2024-12-19/ [aufgerufen am 07.01.2025] 
3 https://www.reuters.com/pictures/one-country-one-picture-one-year-2024-12-19/U25JX6QPGFNS3MF2PLA3Y5HG3Q
   [aufgerufen am 07.01.2025]

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